Mia san (Name): Sabrina und Florian
Ois des arbeit ma (Beruf): Hotelier
Do arbeit ma (Arbeitgeber): Unser eigener Chef – im Seehotel zur Post
Da sama dahoam (Wohnort): Frei nach dem Motto „Leben, wo andere Urlaub machen“ – direkt im Hotel
Da kum ma her (Herkunftsort, ggf. Land): Sabrina ist vom Bodensee und Florian aus Heidenheim a. d. Brenz

Schon nach der Schule war es den beiden wichtig, dass sie nicht nur Theorie, sondern auch direkt in die Praxis einsteigen konnten. So lernten sich Sabrina und Florian bei ihrem dualen Studium im Bereich Hotelmanagement in Freiburg kennen. Beide waren im gleichen Betrieb in München, jedoch absolvierten sie das Studium zu unterschiedlichen Zeiten. Nach dem erfolgreichen Abschluss ging Sabrina 2014 erst einmal für 2,5 Jahre auf ein Kreuzfahrtschiff, um die Welt zu sehen. Florian verschlug es 2016 dann nach Guatemala – eigentlich wollte er für 10 Jahre erstmal keinen deutschen Boden mehr berühren und die Welt erkunden. Aber schon nach einem halben Jahr zog es ihn zurück in die Heimat – genauer gesagt, zurück nach München in den alten Lehrbetrieb. Als dort dann eine neue Mitarbeiterin gesucht wurde dachte er sofort an Sabrina, die – wie der Zufall es wollte – gerade frisch von der letzten Kreuzfahrt zurück kam und in München wieder Fuß fassen wollte. Nur ein halbes Jahr später bot sich dann die Gelegenheit, von der beide immer geträumt haben. Eine Freundin erfuhr bei einer Rundfahrt mit dem Schiff, dass das Seehotel zur Post einen neuen Pächter sucht. Und nach dem Motto „Gugge koscht ja nix!“ trafen sich die beiden mit Pächter und Eigentümer. Schnell war die Sache entschieden und nur wenige Wochen später eröffnete das Seehotel zur Post unter neuer Leitung.

Den typischen Arbeitstag gibt es bei den beiden nicht – da nach wie vor renoviert wird, gibt es an allen Ecken Aufgaben zum Mitanpacken. Wenn es auf der Terrasse voll wird werden die Gerichte selbst serviert und Kaffee gemacht. Zwischendrin läutet es dann wieder an der Rezeption – neue Gäste reisen an, alte wollen auschecken, andere wollen noch einen Ausflugstipp und dazwischen läutet immer wieder das Telefon. Donnerstag und Freitag gibt es das Frühstück höchstpersönlich vom Chef – denn da hat die Frühstücksdame frei und Sabrina und Florian müssen ran. Da beginnt der Tag dann um 6 Uhr morgens mit Kaffee kochen, aber für die Gäste.

Gute Nerven, das Ipad und der Hotelhund Anton. Viele haben die beiden für verrückt erklärt, als sie sich gleichzeitig mit dem Hotel auch noch einen Welpen angeschafft haben. Doch für die beiden bringt Anton Struktur in den (manchmal doch recht hektischen) Alltag – denn das Spazierengehen ist ein festes Ritual, zu dem die beiden das Hotel mal verlassen können. Nebenbei lieben ihn natürlich die Gäste und er ist ein echter Spaßfaktor, wenn er nicht mal wieder die Tastatur mit dem Kauknochen verwechselt.

Es klingt lachhaft – aber einmal zusammen mit Anton auf die Neureuth. Da es bis dato nur eine Aushilfe für die Rezeption gibt, können nie beide gleichzeitig für längere Zeit das Haus verlassen.

Einmal kam eine ältere Dame in das Hotel und fragte Sabrina, ob sie die neue Wirtin sei. Nachdem Sabrina dies bejahte, regte sich die Dame fürchterlich auf mit den Worten „Frauen haben Röcke zu tragen. Es ist unmöglich, dass Sie eine Hose anhaben!“ Tja, so etwas bleibt natürlich in Erinnerung – trotzdem trägt Sabrina nach wie vor Jeans im Hotel…

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